Die Wächter von Kap Arkona: Die drei Leuchttürme und ihre Geschichten
Auf der Halbinsel Wittow, wo das Land steil zur Ostsee abfällt, stehen die drei berühmten Leuchttürme von Kap Arkona. Jeder von ihnen erzählt eine eigene Geschichte, und zusammen bilden sie ein Trio, das seit Generationen Seefahrer sicher durch die Gewässer führt.
Der älteste von ihnen, der 22,5 m hohe Schinkelturm mit einer sog. Feuerhöhe von 66 m NN (Normalnull), wurde 1826 erbaut und trägt den Namen seines berühmten Architekten, Karl Friedrich Schinkel. Mit seinen roten Ziegeln und der eleganten Form war er ein technisches Wunderwerk seiner Zeit und damit mehr als nur ein Wegweiser; er war ein Symbol für den Fortschritt und die Ingenieurskunst des 19. Jahrhunderts.
In den 1900er-Jahren erkannte man, dass der Schinkelturm den Anforderungen der modernen Schifffahrt nicht mehr genügte. So entstand 1905 der Neue Leuchtturm, ein stattlicher Bau aus Backstein, der mit seiner Höhe von 35 m und einer Feuerhöhe von 75 m ü. NN die Sichtbarkeit für die Schiffe erheblich verbesserte. Sein Lichtstrahl reicht weit hinaus aufs Meer und hat seither unzählige Schiffe sicher geleitet.
Doch die Geschichte wäre nicht vollständig ohne den etwa 23 m hohen Peilturm. Ursprünglich 1927 als Marinepeilturm erbaut, diente er der Navigation und der Küstenverteidigung. Heute beherbergt er eine Aussichtsplattform, von der aus Besucher einen atemberaubenden Blick über das Meer und die umliegende Landschaft genießen können.
Die drei Leuchttürme stehen als Zeugen vergangener Zeiten nebeneinander, jeder mit seiner eigenen Persönlichkeit und Funktion. Zusammen erzählen sie die Geschichte von Innovation und Tradition, von der unermüdlichen Wache über die Ostsee und dem ewigen Streben nach Sicherheit auf See. Und so leuchten sie weiterhin, Tag und Nacht, und schenken den Seefahrern Orientierung und den Besuchern unvergessliche Ausblicke.