Ausflug in das Elbsandsteingebirge

Die klirrende Kälte ist nun endlich Vergangenheit und dem lauen, freundlichen Wetter des Frühlings wird Platz gemacht.

Die Natur ruft, Fahrradfahren und Wandern sind wieder möglich und auch das schöne Elbsandsteingebirge in der Nähe von Dresden erstrahlt in der warmen Maisonne. Das Elbsandsteingebirge ist europaweit für seine vielfältigen Wander- und Kletterrouten bekannt.

Meine Mitbewohnerin Ulli klettert schon seit sie ein Kind ist. Mit ihrer Familie unternahm sie schon oft Ausflüge in das Gebirge und dieses Mal nahm sie ihre Mitbewohner mit. Wir fuhren mit einem viel zu vollen und etwas holprigen Zug Richtung Bad Schandau. Hier beginnt das Wandergebiet, welches wir uns ausgesucht hatten. Das Wetter war schön, nur nachts würde es etwas kalt werden.

Wir hatten nicht vor in einer Jugendherberge zu schlafen. Spät am Nachmittag kletterten wir eine holzige, von Laub bedeckte Leiter hinauf in eine Boove. Eine Boove ist eine Felsenhöhle, in der man übernachten darf. Diese sind sehr beliebt bei Kletterern und Wanderern. In diese Höhlen regnet es nicht rein, da sie tief in den Fels eingeschnitten sind. Ulli hatte ihren kleinen Kocher mit und heißhungrig verschlangen wir die Suppe. Waren wir doch den ganzen Tag gewandert. Ebenfalls hatte Ulli an ihre Ukulele gedacht, eine Art Gitarre und spielte und sang uns dabei vor. Zwei dicke Schlafsäcke und mehrere Jacken reichten aus, um uns in der Nacht warm zu halten.

Als ich nachts aufwachte, sah ich die Sterne an dem klaren, dunklen Himmel ohne Lichtverschmutzung und ohne nervige Geräusche der Großstadt. Ich hörte nur das Rauschen der Nadelbäume im Wind.

Am nächsten Tag sind wir noch die Zwillingsstiege geklettert. Diesen kann man auch ohne Sicherung begehen. Wir sahen die Affensteine, zwei turmförmige, nebeneinanderstehende Felsen.

Danach bin ich allein einen anderen Weg gegangen, hatte aber etwas Pech und habe mich verlaufen. Ich glaube der „Weg“ den ich wieder zum Flussufer hinuntergeklettert bin, war nicht wirklich ein Weg. Dafür musste ich durch ein bisschen zu viel Gestrüpp kriechen und sah danach sicher auch aus wie ein Nadelbaum.

Unser Ausflug war dennoch ein voller Erfolg. Viele Künstler holen sich ihre Inspiration aus der Natur. So auch ich.