Gemeinsam ausstellen, Kompromisse finden, sich ergänzen, Harmonie und Kontraste. Als Künstlerin ist es mir wichtig, eine gute Beziehung und einen regen Austausch mit anderen kreativen Menschen zu haben.

Am 3. Februar eröffnete ich meine erste Ausstellung zusammen mit einer befreundeten Künstlerin, Annina Münch. Wir haben unser Studium 2020 zusammen begonnen und umso mehr haben wir uns gefreut, dass wir jetzt gemeinsam ausstellen können. Wir haben uns in unserer Hochschule für eine Ausschreibung beworben, welche uns ermöglicht im Sozialgericht in Dresden unsere Bilder öffentlich zu präsentieren.

Das Gerichtsgebäude verfügt über riesige Räumlichkeiten. Lange Gänge bieten genug Platz für Kunst, auch für die zum Teil riesigen Bilder von Annina (bis zu 2m lang).

Eigentlich hatten wir nicht geplant, uns zusammen für das Projekt Kunst und Justiz zu bewerben, doch da es technische Probleme gab haben wir beide unser Online-Portfolio über die gleiche Mail Adresse abgeschickt. Die für das Projekt verantwortliche Jury sah unsere Bilder gemeinsam und fand, dass eine Ausstellung von zwei verschiedenen Kunststudenten auch spannend sein kann.

 Annina hat bereits öfter schon mit einer Gruppe anderer Menschen zusammen ausgestellt, für mich allerdings spannendes Neuland. Daher war es für mich eine neue Erfahrung, die mir sehr gut getan hat. Es ist ein schönes Gefühl, sich gegenseitig Ideen zu liefern und sich zu unterstützen. Die Stärken des Einen gleichen die Schwächen des Anderen aus.

In den Fluren des Gerichtsgebäudes konnten wir insgesamt 40 Bilder ausstellen. Ich male meistens auf Holzplatten oder Papier, Annina auf Leinwänden. Dennoch behandeln wir in unseren Bildern teilweise ähnliche Themen, wie Gemeinschaft und Beziehungen, aber auch das Allein und für sich sein. Es war eine schöne Erfahrung, mit dem Team vor Ort Gespräche über unsere Kunst zu führen. Das Team bestand aus Personen, die im Gericht arbeiten und gern regelmäßig die Flure zu einer Kunstausstellung umwandeln, das gibt dem Gebäude mehr Lebendigkeit. Eröffnet wurde unsere Ausstellung mit Musik und kleinen Snacks. Ein mit Annina befreundeter Musiker spielte auf seiner Trompete interessante Jazz-Melodien. Danach war Zeit, mit den Besuchern über die Ausstellung zu sprechen. Es ist spannend, wie jede Person ein Bild unterschiedlich interpretiert. Zu unserem Glück wurden sogar zwei unserer Bilder gekauft.

Mein absolutes Lieblingswerk – sie läutet den Frühling ein.

“Die Tänzerin”

Durch die sich spiegelnden Glasrahmen der gegenüberliegenden Fenster, entstehen spannende Spiegelungen. Windows-Symbol?

Das Gericht sammelt nach jeder Ausstellung Werke, die dann dauerhaft in der 2. Etage des Gebäudes in einer Kunstausstellung ihren Platz finden. Diese Ausstellung konnten auch wir uns anschauen, hier wurden bereits sehr viele verschiedene Kunstwerke gesammelt.

Folgend ein paar Eindrücke davon, wie unsere Bilder zusammenwirken.

Eine Bildgruppe mit abstrakten Arbeiten von Annina neben einer Figurengruppe von mir.

Ölportrait von Annina ca. 2m x 2m

“Gefahr ist relativ“

Aus dem Tagebuch einer Kunst-Studentin

Ein Gemälde: Portrait eines Mannes und eines Tigers. Der Tiger steht hinter dem Mann. Sie schauen gemeinsam nach vorne.

Kunst ist verschieden. Sie ist das Produkt vieler Gedanken, Ansichten, Erinnerungen und Wahrnehmungen unserer Welt. Es gibt kein Kunstwerk, was dem anderen gleicht. Nicht mal eine Kopie ist exakt das Selbe, das Format verändert sich  vielleicht aber auch die Farben….

Es gibt Kunstwerke für jeden Anlass, zur Dekoration von Wohnungen, zum Bestaunen in Museen oder zur Gestaltung von Innenräumen wie z.B. Restaurants oder Schulen. Mich beeindruckt zutiefst, dass sich beim Betrachten eines Bildes die Gedankenwelt eines anderen Menschen auf eine einzigartige Weise vor mir öffnet. Im Museum frage ich mich oft, was die Künstler wie z.B. Rembrandt oder Caspar David Friedrich gefühlt haben, wenn sie ihre atemberaubenden Landschaften und Szenen aus dem Leben der damaligen Zeit gemalt haben. Von Rembrandt gibt es ein Bild, auf dem eine Familie um eine Kerze versammelt ist. Es ist dunkel und nur das warme Licht der Kerze erleuchtet die andächtigen Gesichter der Erwachsenen und Kinder. Man sieht ihnen an, wie sehr sie sich über die leuchtende Kerze freuen. Ich liebe dieses Bild. Auch da ich persönlich Portraits male.

In meiner neuesten Reihe male ich Menschen mit einem zu ihnen passendem Tier, was innere Kraft und Stärke ausdrücken soll. Unter anderem z.B. einen Adler oder einen Tiger. Ich plane diese Bilder in einer Rehaklinik auszustellen, es soll den Menschen dort Stärke und eigene Kraft vermitteln.

Ein Gemälde: Portrait einer Frau und eines Adlers. Der Adler steht seitlich hinter der Frau. Sie schauen gemeinsam nach vorne.

Ich bewundere die Kraft der Kunst, unsere Wahrnehmung zu lenken und wie hier positiv zu verändern. Sei es durch Trost oder auch durch Erstaunen, Anregungen zum Nachdenken zu schaffen.

Die Kunst schafft Dialoge und ist für mich ein Mittel, auf andere zuzugehen. Meine neueste Ausstellung im Fachgericht in Dresden zusammen mit einer guten Freundin heißt „Wege zueinander“. Es beschreibt sehr gut, was uns als Künstlerinnen wichtig ist:  unsere Werke sollen Verbindungen schaffen. Denn in einer Welt voller Widersprüche und dem Aufeinanderprallen verschiedenster Meinungen ist der Dialog und eine gemeinsame Freude wichtiger denn je.

Ein Gemälde: Zwei Personen stehen Kopf an Kopf und blicken gemeinsam nach vorne.

Eine kreative Zeit! 

Mit großer Freude kann ich euch mitteilen, dass dieses Jahr zum 2. Mal ein Kunstworkshop mit Kurkindern in der AOK-Klinik stattgefunden hat. Mehr als 10 kreativ interessierte Vorschulkinder hatten am 14. und 16. Juni die Möglichkeit, sich künstlerisch auszutoben. Der Workshop, den ich mit ihnen abgehalten habe, erfolgte nicht nach einer strengen Struktur, denn Kinder kann man einfach nicht zwingen, etwas Bestimmtes zu malen.

Dafür sind sie eben einfach zu kreativ und vielseitig interessiert. Doch trotzdem gab es einen kleinen Anstoß, um anfängliche Berührungsängste mit den Stiften, Farben und Kreiden zu überwinden. Ich habe zu Hause ein Buch, was mir eine liebe ältere Bekannte geschenkt hat, in dem 100 niedliche Tierbabys mit zahlreichen Fotos dokumentiert werden. Ein wirklich schönes Geschenk für Kinder.

Dieses Buch duften die Kinder anschauen, der Workshop fand am ersten Tag auch draußen statt, sodass die Kinder schon bald Besuch von ihren Freunden bekamen, die ebenfalls neugierig das Buch durchblätterten und auch selbst mit malen wollten. Anfangs waren einige der Kinder der Meinung, sie könnten nicht malen. Sie baten mich, ihnen etwas vorzuzeichnen.

Kleine Pferde, Katzen, Hasen, Rehe, Mäuse… So viele Tiere wie an diesem Tag habe ich in so kurzer Zeit noch nie gezeichnet! Der Workshop war auch für mich eine Möglichkeit dazuzulernen! Ich malte ihnen aber nur die Umrisse der Tiere, dann ermutigte ich sie, die Bilder selbst weiterzudenken. Den Tieren eine Landschaft zu malen, Fell, Muster, Flügel, Freunde… Schnell inspirierten die Kinder sich gegenseitig, einige erzählten mir Geschichten von ihren Haustieren oder Urlauben, in denen sie interessanten Tieren begegnet waren. Ein kleiner Junge, ich nenne ihn hier mal Toni, hat an einem Tag eine ganze Feuerwehr-Station gemalt, eine Polizeiwache und ein U-Boot. Und dazu ganze Geschichten erfunden, die er mir und den anderen Kindern dann erzählt hat.

Wie Einbrecher versuchen, an einen Safte zu kommen, in dem Diamanten versteckt sind und die mutigen Polizei-Beamten sie zum Glück rechtzeitig erwischen. Ich bin beeindruckt von der Vorstellungskraft der Kinder! Und natürlich haben sie auch jede Menge Humor. Ein Mädchen malte ein süßes Pferd, was auf einer Wiese stand und eine einzige Blume war noch übrig.

Das Mädchen erklärte mir, dass das Pferd die restlichen 1.000 Blumen schon gegessen hatte. Na, guten Appetit! Etwas ungünstig war der Wind, der draußen so einige Blätter wegwehte, doch zum Glück waren wir schnell genug, um sie noch zurückzuholen. Diese Situation sorgte für viel Gelächter und Aufregung. Deshalb fand der Workshop am 2. Tag drinnen statt, doch auch, wenn der Raum diesmal kleiner war, die Ideen der Kinder wurden umso mehr. Eine Gruppe von Kindern benutzte abwischbare Pastellkreiden zum ersten Mal und sie waren begeistert.

Sie erstellten mehrere Gemeinschaftsbilder, einen Sternenhimmel, ein buntes total abstraktes Bild und vieles mehr. Danach waren ihre Hände und Gesichter komplett voller Kreide. Ein schüchterner Junge, der sich am Tag zuvor noch nicht getraut hatte, Tiere zu malen, gestaltete nun einen Dinosaurier in der Wüste und eine bunt gemusterte Schlange. Ich konnte beobachten, dass die Kinder am 2. Tag viel mehr alleine malten. Sie fragten zwar immer noch nach Tipps und etwas Hilfe, jedoch gestalteten sie viele der Tiere komplett allein und gingen auch viel lockerer mit den verschiedenen Materialien um. Der Workshop hat wirklich viel Spaß gemacht, am Ende waren alle Blätter vollgemalt! Ich kann mir richtig gut vorstellen, nach meinem Studium weiterhin Workshops für Kinder anzubieten und ihnen mit Kunst und Kreativität Freude ins Leben zu bringen! Auch die Ausstellung meiner Bilder in den Räumen der Kurklinik zeigt mir, dass es doch viel mehr Freude macht, wenn man Kunst mit anderen teilt und sie Räume gestaltet und positiv verändert.

Am Ende gab es noch ein paar süße Tierkinder zum Mitnehmen für die fleißigen Malerinnen und Maler.

Danke an meine lieben Eltern, dass ihr mich beim Studium und beim Malen immer so lieb unterstützt!

Kurpraktikums Bericht

Mein Praktikum an der AOK-Klinik

Die beiden Kunstworkshops, die ich mit Kindern der AOK-Klinik gemacht habe, haben mich diesen Sommer auf eine interessante Idee gebracht:

Ich wollte einmal länger an der Kurklinik bleiben, dort arbeiten und neue Erfahrungen sammeln, insbesondere in der Kinderbetreuung. Ich überlege nämlich nach meinem jetzigen Studium mich noch im sozialen Bereich weiterzubilden.

Die Kurkinder gehen während ihrem Aufenthalt auch zum Kindergarten, da war ich als kleines Kind auch und habe an einige lustigen Ausflügen teilgenommen und neue Freunde gefunden. Mit 5 Jahren war ich das erste Mal auf einer Kur in Wiek. Dort habe ich übrigens auch mein Seepferdchen gemacht, sogar sehr schnell. In meiner Heimat dagegen hat mich das Schwimmbecken sehr gelangweilt. Ich war bei meinem Praktikum zwar keine Bademeisterin, aber meine Aufgabe in der Kinderbetreuung hat mich wirklich sehr erfüllt und ich denke noch jetzt knapp zwei Monate danach gern daran zurück. Ich war bei den 4-5 jährigen Kindern eingeteilt und durfte ihren Alltag mitgestalten, von Bastelarbeiten bis hin zu Abenteurern auf dem Spielplatz. Die Kinder waren sehr kreativ, ob es jetzt beim Leuchtturm Malen oder beim Bauen von einem Turm war, der höher als sie selbst ist. Draußen habe ich sicher so viel fangen und faules Ei und Verstecken gespielt, dass ich eigentlich noch einen gratis Sportkurs dazubekommen habe. Es ist unglaublich, wie viel Energie Kinder haben. Und wie viel Fantasie. Eine Gruppe von Kindern hat über mehrere Tage hinweg eine Sandburg gebaut und egal wie oft sie zertreten oder zerstört wurde, sie haben geduldig weitergemacht, kleine Eingänge für die Burgbewohner geschaffen, Brücken und Graben und ab und zu auch ein paar Kanonen für die Piraten. Nach einer Woche wurde in einer anderen Gruppe noch eine Hilfskraft gebraucht. Es fiel mir sehr schwer doch ich musste von meiner Gruppe Abschied nehmen.

Jetzt war ich bei den Zweijährigen eingeteilt auch das war eine spannende Erfahrung. Ich hätte nicht gedacht, dass so kleine Kinder schon so selbstständig sind und so schnell lernen. Ein Kind war noch sehr schüchtern und ihm fiel es schwer auf andere zuzugehen. Doch die Erzieherinnen schafften es mit viel Geduld und Liebe, dieses Kind in die Gruppe einzubinden. Am Ende des Aufenthalts hatte es sich wirklich gut entwickelt, spielte mit anderen und lächelte auch viel öfter.

So eine Kur kann für ein Kind ein wirklich prägendes und sehr schönes Erlebnis sein. Es macht Fortschritte in der Entwicklung, kann einfach Mal vom Alltag abspannen und schöne Ausflüge an den Bodden genießen.

Die Kleinen freuten sich sehr über gesammeltes Strandgut, da ich am Wochenende frei hatte, konnte ich ihnen Muscheln aus Juliusruh mitbringen. Sie hatten sehr viel Spaß, die Muscheln und Tannenzapfen in lange Röhren zu schieben und zu schauen, ob und wann sie wieder herauskommen. Auch die ersten Kastanien fielen schon von den Bäumen in der Nähe des Boddens, Eicheln und Zapfen waren auch gut geeignet für eine kleine Naturlehrstunde. Ich habe jetzt noch ein paar der gesammelten Kastanien in meinem Rucksack, sie bleiben dort als Erinnerung an die schöne Zeit beim Praktikum in Wiek.

Meine erste Ausstellung

Als Künstlerin freue ich mich, wenn meine Bilder nicht nur für mich sichtbar sind. Ich möchte sie mit anderen teilen, darüber sprechen und auch durch die Bilder das ausdrücken, was die Sprache nie ausdrücken können wird.

In meinem Atelier habe ich in einer großen Mappe viele Bilder gesammelt, manche älter und manche neu. Sie zeigen meine Entwicklung , hin von einer etwas schüchternen aber auch neugierigen Schülerin, die vom Kunststudium träumt zu einer echten Kunst Studentin. Viele Bilder habe ich in der Uni noch gar nicht besprochen, keiner hat sie gesehen. Vielleicht, weil die Uni nicht immer der richtige Ort dafür ist.

Wie in vielen anderen Berufen und kreativen Bereichen gibt es auch in der Kunst Trends. Sie sind nicht so offensichtlich, doch z.B. wird gerade sehr viel mit Keramik gearbeitet, das ist ja auch ein spannendes Material. Als wir ( meine Klasse und ich ) letztes Jahr in Venedig zur größten Kunstausstellung Europas gereist sind, hat man da unter anderem riesige Keramiken bewundern können, die ganze Räume gefüllt haben und bestückt mit wunderbaren Mosaik Steinen die Räume zum Leuchten gebracht haben.

Ein Trend , der mir allerdings weniger gefällt ist, dass oft das Negative mehr bewundert wird. Ob es dunkle Farben sind oder vielleicht auch unschöne Themen. Natürlich sind solche Dinge wichtig und müssen angesprochen werden, doch einige meiner eher positiven Bilder über Themen wie Kindlichkeit , Träume oder Familien finden gerade nicht viel Anklang.

Macht nichts! Denn eine liebe Bekannte von mir , die selbst auch Künstlerin ist, zeigte mir den wunderschönen und wirklich sehr bunten Kunsthof in Eibenstock, der über sehr schöne Räume für Konzerte und Kunstausstellungen verfügt. Dort durfte ich meine erste selbst organisierte Ausstellung aufbauen. In Dresden suchte ich dafür Arbeiten heraus, darunter sehr viele Portraits und auch ein sogenanntes „Selbstportrait“, das mich als Stier zeigt. Darüber mussten viele der Gäste etwas schmunzeln. Zusammen mit meiner Familie habe ich 30 Bilder gerahmt, geputzt, und aufgehängt. Und…zurecht geschnitten. Denn mit normalen Bildformaten habe ich es nicht so. Ein Bild war so schief, dass mein Vater aus Spaß einen schiefen Rahmen dafür gebaut hat. Mein persönliches Lieblingsbild.

Zu einer Ausstellung gehört auch eine feierliche Eröffnung, mit etwas Musik und Essen. Es kamen zahlreiche Gäste, Freunde und Bekannte von mir und eine Band mit Gitarren, Sängern und Schlagzeug. Meine Mutter musste erst Mal tief Luft holen wegen der „wilden Musik“, aber durch die positiven und ermutigenden Texte der Lieder gewohnte sie sich schnell daran. Es war ein wirklich schöner Abend und es gab auch ein paar kleine „Wunder“.

Die Band hätte eigentlich erst ab um 1 in den Raum gedurft, vorher war keiner da um zu öffnen. Jedoch war wider Erwarten an dem Tag ein Handwerker vor Ort der sie eher hereinließ. So hatten sie viel mehr Zeit zum aufbauen ihrer Instrumente und für einen neuen Soundcheck.

Meine 4 besten Freunde konnten an dem Tag alle kommen, trotz der Tatsache dass sie alle in verschiedenen Städten wohnen, um diesen besonderen Moment mit mir zu teilen.

Ich bin wirklich froh, dass die Ausstellung ein solcher Erfolg war und ich sie zusammen mit Familie und Freunden erleben durfte.

Hier noch ein paar Einblicke, so war auch der Titel der Ausstellung:

Insgesamt 30 Malereien und Zeichnungen sind ausgestellt. Darunter Erinnerungen aus der Kindheit, an das riesige Baumhaus meiner Freundin, indem wir uns immer versteckt haben oder ein Bild, das mich und meinen Opa zeigt, als er mich als Baby auf den Arm genommen hatte oder ein Fußballspiel im Grünen. Außerdem sehr viele Portraits, die ich in meinem Studium oder davor gemalt habe. Seit Neuem beschäftige ich mich auch mit Gebäuden und Natur, Mal sehen was daraus neues entsteht.

Mein künstlerischer Ausflug nach Amsterdam

Anfang Februar hatte ich das Glück, noch einmal mit meiner Klasse verreisen zu können.

Nach der echt schönen Klassenfahrt im Oktober hatten wir beschlossen, uns in den Niederlanden noch einige Museen anzuschauen und danach das Atelier vom Professor in Essen anzuschauen und dort auch noch ein bisschen Kunst zu sehen. Diesmal musste ich auch zum Glück keine 15-stündige Fahrt im Flix- Bus aushalten. Auf dem Hinweg nach Venedig im Oktober war da so einiges schief gegangen. Zwar habe ich meinen Anschluss nicht verpasst, jedoch wurden wir irgendwo an der Grenze eine Stunde lang kontrolliert. Polizisten sammelten einfach die Ausweise aller Fahrgäste in einem riesigen Stapel ein und überprüften den Bus. Das war schon etwas verrückt. Der arme Busfahrer, sichtlich genervt davon, musste dann alle Ausweise zurückgeben, wobei ihm ein Stapel auch noch herunter fiel. Ich war natürlich sehr erfreut, als ich erfuhr, dass wir diesmal mit dem Auto fahren durften. Eine Klassenkameradin hatte es von ihren Eltern ausgeliehen. Die Sitze waren bequem und der Kofferraum zum Glück groß genug für Koffer, Schlafsäcke und Isomatten. Das sympathische alte Auto transportierte uns gut ans Ziel, auch wenn der Motor beim Anfahren so seltsam gezwitschert hat, wie ein Vogel.

In Amsterdam hatten wir ein interessantes Quartier. Es war ein kleines Hausboot an einem Fluss, der sich durch die Stadt zieht. Da der Fluss ziemlich breit ist, hörte man nichts mehr von der Hauptstraße auf der anderen Seite und die Nächte waren schön ruhig. Den Schlaf konnten wir auch gebrauchen. Wir sahen uns 3 spannende und riesige Museen an. Sie kann man am besten beschreiben, wenn man ein paar Bilder zeigt, die es in Ihnen gab. Unter anderem Rembrandts berühmte Nachtwache als Original, ein Portrait von einer Nachtwächter Gruppe, welches für die Zeit in der es gemalt wurde sehr ungewöhnlich aussah. Damals waren Portraits sehr streng, am besten kein Lächeln und steife, eingefrorene Gesten. Jeder kennt ja sicher die seltsamen Familienportraits von damals, auf denen absolut niemand lächelt und die Kinder wie kleine Soldaten gerade und viel zu brav neben ihren Eltern stehen. Rembrandt tat genau so etwas beim Malen nicht. Die Nachtwächter scheinen im Gespräch vertieft, schauen alle in verschiedene Richtungen und lachen auch. Es sieht einfach sehr natürlich aus.

Das Hausboot war ja ein sehr schönes Quartier, aber die Dusche war etwas eng und an unserem letzten Tag in Amsterdam ist sie ausgelaufen. Das Hausboot hatte einen langen Gang und auf diesem Gang ist das Wasser sicher zwei Meter weit nach hinten gelaufen, bevor es dann von einem Teppich aufgesaugt wurde…

Zum Glück war das der Morgen, an dem wir nach Essen und Düsseldorf weiterfahren wollten und daher haben wir nicht in einem gefluteten Boot schlafen müssen. Luftmatratzen für ein schönes Bad im Februar hatten wir nämlich nicht dabei! In Essen wohnt unser Professor, er pendelt in der Unterrichtszeit zu den Klassengesprächen dann immer nach Dresden zu uns. Er ist Bildhauer und arbeitet mit Stahl, Gips, Ton . Seine Skulpturen sind sehr groß, wir haben uns in Essen sein Atelier angeschaut und einige Figuren gingen bis zur Decke. Er hat aus Metall eine Gruppe von Tieren und Menschen geformt, die musizieren, zum Beispiel zwei trommelnde Nasenbären. Abend haben wir dann zusammen selbst Nudeln hergestellt. Der Professor hat in seiner Wohnung dazu so eine kleine Maschine.

Das Essen, was er uns gekocht hat war lecker. Die Nudeln hatten eine Knoblauch-Soße mit Tomaten und Lauch und dazu gab es auch Salat. Die anderen sind noch ziemlich lang geblieben , aber ich und zwei weitere Klassenkameraden waren schon sehr müde uns sind zurück zur Unterkunft gelaufen. Da haben wir uns noch einen Tee gemacht und über die Museen in Amsterdam geredet, bevor wir uns hingelegt haben. Seltsamerweise habe ich die anderen nicht kommen gehört. Erst nach mehreren Stunden, es war bestimmt 3 Uhr früh, habe ich ein erbärmliches Bibbern gehört und wie einer der Anderen, der mit mir und einer dritten Person im Zimmer war, sich in sein Bett gekuschelt hat und dort weiter gefroren hat. Ich war zu müde um nachzufragen, was passiert war. Beim Frühstück am nächsten Tag erzählten sie es uns sichtlich erschöpft. Sie waren in ein Taxi gestiegen, da sie so spät keine Lust hatten, zu laufen. Dabei haben sie dem Taxifahrer zwar eine Adresse genannt, aber leider nicht die der Unterkunft. Sie haben sich eine halbe Stunde fahren lassen, aber zum Atelier vom Professor am anderen Ende der Stadt, das um diese Uhrzeit
natürlich dunkel und verlassen war.

Der Taxifahrer hatte aber zum Glück Mitleid mit ihnen und hat sie wieder zurück gefahren. Und ihnen sogar noch einen Granatapfel angeboten. Sie hatten sich echt krass verfahren. Ich finde es jetzt noch lustig, wenn ich mir ihre Gesichter vorstelle, wie sie vor dem abgeschlossenen Atelier stehen und merken, was passiert ist! Leider war dieser Tag auch schon unser Letzter, wir haben noch ein sehr spannendes Museum mit Skulpturen angeschaut, bevor wir den Rückweg angetreten sind.

Radieschentiere und andere Kuriositäten

Wolltet ihr schon einmal Bücher weiterschreiben, die einfach am falschen Zeitpunkt geendet sind? Stellt ihr euch das Gelesene vor, als wäret ihr in dieser anderen, geheimnisvollen Welt unterwegs? Als kleines Kind war ich in der Schule immer sehr aufgedreht und konnte mich nicht konzentrieren. Um mir zu helfen, legte meine Mutter mich oft auf den Boden meines Kinderzimmers auf eine weiche Decke und schaltete entspannende Geschichten, Fabeln und Sagen als Hörspiel ein. Diese wurden von Musik begleitet. Ich schloss die Augen und stellte mir Landschaften, Figuren und vieles mehr vor. Zum Beispiel einen riesigen Baum, welcher regenbogenfarben war und verschiedene Tiere in sich beherbergte.

Das waren wirklich gute Geschichten und die Möglichkeit, diese Bilder in Gedanken Wirklichkeit werden zu lassen, waren unendlich. Irgendwann, als ich anfing zulesen und zuschreiben, wollte ich auch solche Geschichten schreiben. Nach dem Unterricht setzte ich mich mit Freunden oft zusammen und wir entwickelten unsere eigenen Geschichten. Hier kamen 5 Heldinnen mit Superkräften vor, „Die Grünen Blitze“. Meine Eltern haben einige der alten Texte aufgehoben, die ich mir heute gern vorhole und durchlese. Auch eine süße Bilderserie entstand, die ich einmal zu einer Geschichte gemalt habe. Hier ging es um einen kleinen Käfer. Gern würden meine Mama und ich diese Geschichte als Kinderbuch veröffentlichen. Mal schauen wann wir dieses Projekt in Angriff nehmen werden. Im Wohnzimmer bei meinen Eltern lange eine große Zeichnung von einer Wiese hängen, in der sehr viele dinosaurierartige Tiere ihr Unwesen trieben. Sie hatten viel Ähnlichkeit mit Radieschen und aßen auch nur Radieschen.

Als Teenager entdeckte ich das Thema Komödie für mich. Das war auch die Zeit, in der ich Comics lieben lernte. Schnell war eine völlig verrückte Geschichte geschaffen, von Schülern an einem Internat, das es wirklich in sich hat. Dort gibt es seltsames Essen, einen Raum der mit Kohlsuppe überflutet wird und natürlich jede Menge Teenie-Drama.

In meinem Ostseeurlaub habe ich diesen Comic gezeichnet. Lachen mussten meine Freunde als in diesem Internat 30 Hühner ausbrachen und überall in der Schule Spiegeleier legten. Auch während der Pandemie habe ich eine Geschichte über 5 junge Leute gezeichnet, die in ihrer Universität durch den Lockdown vergessen wurden und allein ein paar Wochen verbringen mussten. In dieser Zeit kämpften sie gegen zwei fiese Diebe. Ich stelle mir immer wie es wäre, wenn meine Geschichten im Fernsehen als Serie gesendet werden! Oder die Charaktere erscheinen im Buchhandel. Nun erhielt ich vor kurzem aber tatsächlich eine Anfrage ob ich kleine Illustrationen für ein in Arbeit befindliches Kinderbuch zeichnen möchte. Es handelt sich um ein kleines Mädchen und seine Mutter, die sich im Urlaub befinden. Ich bin begeistert! Nun sitze ich am Schreibtisch und weiß, dass das lieb grinsende Mädchen auf meinem Zeichenblock bald nicht nur mich anlächeln wird!

Unsere Ausstellung zum Jahresende

Die Gemeinschaftsausstellung Bereits im Oktober unternahm unsere Klasse eine Fahrt nach Venedig um dort die internationale Kunstausstellung Biennale zu besuchen.

Wir waren so begeistert, dass wir uns entschlossen eine kleine Ausstellung über unseren Ausflug zu machen.

Mich haben die alten, verwinkelten Gassen verzaubert, die zahlreichen Brücken, die sich im Wasser spiegelten und die hohen, schmalen Häuser.

Die Stadt wirkte auf uns wie ein riesiger Irrgarten mitten auf dem Meer. Dies bemerkte ich als ich versuchte nach einem Gaststättenbesuch unsere Unterkunft wiederzufinden. Und dies mit meinem Handy und einer entsprechenden App.

Die endlos ineinander übergehenden Gassen und Gebäude, deren geheimnisvolle Schönheit man nur sehen kann, wenn man in den Gassen nach ihnen sucht, hat mich nicht mehr losgelassen.

Zusammen mit Katie, Misatho und Julius verbrachte ich viele gemeinsame Stunden. Ich habe mir während des Aufenthaltes ein Zimmer mit Misatho geteilt. Misatho setzt sich ganz intensiv mit dem Thema Zeit auseinander. Jeden Morgen weckte uns z.B. ein sehr schriller und nerviger Wecker, der auf dem Handy eingestellt war. Der eigentliche Wecker in unserem Zimmer war leider kaputt. Misatho hat dies zum Anlass genommen für unsere Ausstellung eine solche kaputte Uhr nachzubauen, welche sich chaotisch in verschiedene Richtungen dreht.

Meine Bilder von verwinkelten Gassen und Gebäuden sahen nicht unbedingt aus wie Straßen aus Venedig. Mit unserem Professor besichtigten wir ein großes Wasserwerk in dem ein Raum mit bunten Glasfenstern war, die ihre farbigen Schatten auf das Wasser geworfen haben. Das war wirklich ein erstaunliches Erlebnis. Der Raum wirkte eher wie eine Kapelle, als wie ein Wasserbecken. Natürlich hängt in der Ausstellung auch hierüber ein Bild.

In Venedig habe ich nach langer Zeit auch wieder einmal mit Kohle gezeichnet Dies habe ich das letzte Mal habe 2020 gemacht – echt lang her! Hier habe ich große Formate gewählt, die gut in den Ausstellungsraum passen. Dieser befindet sich in der Hochschule. Eine gute Möglichkeit spontan kleine Ausstellungen zu organisieren. Dieses Angebot nehmen wir natürlich sehr gern an.

Ich bekam die Genehmigung, Freunden von mir die Ausstellung zu zeigen die nicht unsere Uni besuchen. Kunst ist halt nicht nur dafür gedacht in einer Hochschule eingesperrt zu werden. Vielen Menschen fällt es schwer einen Weg zur Kunst zu finden. Eine gute Freundin von mir hatte einen ähnlichen Gedanken und lud auch Menschen ein, die sich unsere Bilder anschauen durften. Eine junge Frau z.B. hatte gerade ihre Ausbildung abgebrochen und war etwas ratlos, was sie denn jetzt beruflich machen soll. Ich führte sie in den schon leeren Ateliers herum, in denen die Studenten noch sehr viele Gemälde und Skulpturen aufbewahren. Sie konnte sich in Ruhe alles anschauen. Sie war begeistert von der Vielfalt der Kunst und ich schlug ihr vor, sich an der Uni zu bewerben. Menschen, die sich so für Kunst begeistern können, sollten es auf jeden Fall versuchen. „Gut, warum auch eigentlich nicht!“ lächelte sie auf den Vorschlag hin. Ich hoffe ich sehe sie im nächsten Jahr an der Hochschule. Es würde mich wirklich freuen, wenn sie den Mut findet einen neuen Weg zu gehen.

Weitere meiner ausgestellten Bilder.
Ich interessiere mich für verwinkelte Gebäude mit seltsamer Perspektive.

Mein Besuch in Venedig

Unsere Reise nach Venedig
In Venedig findet zur Zeit die größte Kunstausstellung Europas statt, die Biennale. Dort gibt es viel zu sehen, zum Beispiel Gemälde, Skulpturen und Filme aus aller Welt.

Die verschiedenen Künstler stellen in einem Park der aus vielen aufwendig gebauten Pavillonen besteht ihre Kunstwerke aus. Jedes Land hat einen eigenen Raum, den es für sich frei gestalten kann. Viele Länder setzen sich mit der Frage auseinander, was Kultur ausmacht. Vor allem was vergessene oder viel zu wenig wertgeschätzte Kulturen eigentlich für tolle künstlerische Schätze bereithalten.

In Norwegen gab es beispielsweise die Kultur der Sami. Ihre künstlerischen Werke bestanden aus zarten, fast durchsichtigen Skulpturen aus Leder, die an die Coucons von Raupen erinnern, bevor sie sich in Schmetterlinge verwandeln.

Wir sind insgesamt 5 Tage in Venedig gewesen aber eigentlich reicht das nicht, um die vielfältigen Kunstwerke genug zu betrachten.

Denn auch Venedigs überaus spannende Architektur, die engen Gassen, die „ Parkplätze“, die Bootsanlegestellen sind und die Brücken mitten zwischen zwei benachbarten Häusern hat etwas kreatives und einzigartiges.

Wenn man auf den Vaporetti, kleinen Booten, welche anstelle von Bussen fahren steht, bekommt man oft Wasser ins Gesicht. Ich liebe es ganz vorn zu stehen und das Meer zu fühlen und zu hören. Auch hier in unserer Unterkunft höre ich aus der Ferne die Bootsmotoren rauschen.

Unser Professor hatte wirklich Recht. Venedig ist eine Stadt die Kunststudenten unbedingt besuchen müssen!

Wir sind eine gemütliche kleine Gruppe, da nicht jeder aus unserer Klasse Zeit hatte mitzukommen. In den drei Tagen, die ich schon auf Reisen bin, habe ich so viel gesehen, dass ich es kaum in Worte fassen kann.

Schon in dem Park der Biennale stehen Bäume deren Stämme so mächtig sind und so hoch in den Himmel ragen, dass man sie schon fast Mammutbäume nennen kann. Ich freue mich, meine bisher spannendsten Bilder mit euch zu teilen. Beginnend mit der Kunstausstellung von Südkorea.

Unglaublich welche Werke durch Licht und Flüssigkeiten entstehen können, oder?

Serbien hat ein riesiges Video von einem beruhigenden Meer ausgestellt. Durch den dunklen Raum haben sich die Schatten der Besucher einzigartig in dem Bild bewegt. Sie haben einfach dazugehört. Hier einige meiner Fotos.

Der Skulpturengarten hatte auch einige Kuriositäten bester Art:

Und nein, das ist kein echter Elefant der da in einem tiefen Türkis strahlt.

Leckere italienische Küche konnten wir mit unserem Professor erleben. Kalte Spaghetti mit Artischockensoße. Und die Marzipantörtchen, einfach lecker.

Das historische Venedig haben wir natürlich auch besucht und viele Eindrücke gesammelt. Venedig, ich besuche Dich sicherlich bald wieder!

Blick in den Park der AOK-Klinik Rügen: Allee mit Bäumen, links und rechts Klinikgebäude, im Hintergrund die Ostsee
Hafenimpression am Yachthafen auf Rügen nahe der Kurklinik
Gebäude der AOK-Klinik Rügen eingebettet in Parklandschaft mit der Ostsee im Hintergrund
Der Yachthafen Wiek-Rügen mit Segelbooten in der Abenddämmerung
Blick in den Himmel durch Bäume des Parks der AOK-Klinik Rügen, links ein Klinikgebäude im Anschnitt