Mysteriöses Verschwinden der kleinen und großen Menschen...

Da sitze ich nun auf dem grünen Karussell im Mullewapp, drehe meine Runden und frage mich, was hier eigentlich passiert ist? 

Ich habe auch schon meine alltäglichen Besuche in den Gruppen gemacht. Sehr mysteriös! Es ist weit und breit niemand zu sehen. Wo sind nur alle abgeblieben? Alles hat vor über ca. zwei Wochen angefangen.

Mein guter Freund Franz und ich haben am vorletzten Wochenende etwas länger geschlafen. Wir waren noch etwas erschöpft, weil wir, auf der Suche nach neuen Abenteuern, das Baugeschehen des Hauses Seeblick verfolgt haben und ganz genau hinhörten, ob nicht doch ein Kabel oder eine Schraube auf unerklärliche Weise verschwindet. An besagtem Wochenende wurden wir durch lautes Poltern und Gemurmel geweckt. Von überall her kamen Stimmen und ratterten Räder auf dem Asphalt. Noch etwas verschlafen kroch ich aus meinem Mäusepavillon neben der Kletterwand und sah einem hektischen Getümmel zu. Alle kleinen und großen Menschen zogen recht traurig zu den Ausgängen der Klinik. Ich düste schnell zurück in meinen Pavillon, putzte mir die Mäusezähnchen und raste zu Franz und Waldemar.

Die beiden blickten mich fragend an, als ich ihnen von meinen Beobachtungen berichtete. Franz zupfte sich die Federn zurecht und mit Waldemar im Schlepptau rasten wir den Menschen hinterher. Wir versteckten uns hinter der Hecke am Haupteingang und sahen nur noch, wie zwei große Häuser mit Rädern alle verschluckten und dann davonfuhren. Waldemar grunzte und ganz unauffällig pesten wir hinüber zum Parkplatz und sahen auch hier nur, wie alle verschwanden.

Was geschah hier?

Etwas ungläubig stapften wir zur Küche, um uns ein kleines Frühstück zu stibitzen. Waldemar bekam mal wieder nicht genug. Nur das kleine Ablenkungsgeflatter von Franz rettete uns und wir entwischten durch das Restaurant nach draußen. Nach diesem Schreck verabschiedete ich mich fürs Erste und beschloss dem Geschehen auf den Grund zu gehen. Auch Franz wollte später durchs Dorf flattern und sich umhören.

Am einsamen Bodden entlang, über den verwaisten Spielplatz lief ich in die Cafeteria und versteckte mich hinter dem Kaffeeautomaten. Normalerweise konnte man hier jederzeit beim monotonen Geklackere der Handytasten ein Nickerchen machen. Es wurde aber immer merkwürdiger. Auch hier war kein Mensch.

Ich war gespannt auf den Nachmittag. Wollte mich mit einigen kleinen Menschen treffen. Zusammen planten wir, an der Waldhöhle weiterzubauen. Dann war da ja noch Franz. Vielleicht hatte er etwas herausfinden können. Ich schlief ein und erwachte durch ein heftiges Picken an der Cafeteriafensterscheibe. Franz und Waldemar standen auf der Terrasse. Franz war ganz aufgeregt. Er hatte etwas im Dorfladen erfahren. Irgendetwas von einem Virus und einer damit verhängten Ausgangssperre. Genauere Infos hatte er jedoch nicht. Waldemar grunzte und erzählte, dass er bei Mama Schaf war. Die hatte von der Elster gehört, dass die Esel im Dorf erzählt haben, dass der dicke Kater vom Hafen gehört haben soll, dass Corona allen befahl in ihre Heimat zurückzukehren.

Corona? Wer oder was war Corona?

Ich hörte diesen Namen zum ersten Mal. Ich beschloss die kleinen Menschen bei meinem nachmittäglichem Treffen zu befragen. Vielleicht wussten sie ja etwas. Ich wartete ewig auf die kleinen Menschen. Niemand kam. Alles war unheimlich still. Überall war es menschenleer. Auch unser Abendessen fiel sehr mager aus, denn in der Küche war nicht mal ein einziges Krümelchen zu finden. Hier ging etwas sehr Merkwürdiges vor.

Wo waren all die kleinen und großen Menschen? Wer ist dieses Corona? Wir wollten das auf jeden Fall herausfinden. Ich drehte noch einige Runden auf dem grünen Karussell im Mullewapp und verschwand dann in meinem Mäusepavillon. Mit lachenden Kinderstimmen im Ohr schlief ich ein und träumte von tollkühnen Abenteuern mit den kleinen Menschen in der Waldhöhle…

Fortsetzung folgt……