Eine kreative Zeit! 

Mit großer Freude kann ich euch mitteilen, dass dieses Jahr zum 2. Mal ein Kunstworkshop mit Kurkindern in der AOK-Klinik stattgefunden hat. Mehr als 10 kreativ interessierte Vorschulkinder hatten am 14. und 16. Juni die Möglichkeit, sich künstlerisch auszutoben. Der Workshop, den ich mit ihnen abgehalten habe, erfolgte nicht nach einer strengen Struktur, denn Kinder kann man einfach nicht zwingen, etwas Bestimmtes zu malen.

Dafür sind sie eben einfach zu kreativ und vielseitig interessiert. Doch trotzdem gab es einen kleinen Anstoß, um anfängliche Berührungsängste mit den Stiften, Farben und Kreiden zu überwinden. Ich habe zu Hause ein Buch, was mir eine liebe ältere Bekannte geschenkt hat, in dem 100 niedliche Tierbabys mit zahlreichen Fotos dokumentiert werden. Ein wirklich schönes Geschenk für Kinder.

Dieses Buch duften die Kinder anschauen, der Workshop fand am ersten Tag auch draußen statt, sodass die Kinder schon bald Besuch von ihren Freunden bekamen, die ebenfalls neugierig das Buch durchblätterten und auch selbst mit malen wollten. Anfangs waren einige der Kinder der Meinung, sie könnten nicht malen. Sie baten mich, ihnen etwas vorzuzeichnen.

Kleine Pferde, Katzen, Hasen, Rehe, Mäuse… So viele Tiere wie an diesem Tag habe ich in so kurzer Zeit noch nie gezeichnet! Der Workshop war auch für mich eine Möglichkeit dazuzulernen! Ich malte ihnen aber nur die Umrisse der Tiere, dann ermutigte ich sie, die Bilder selbst weiterzudenken. Den Tieren eine Landschaft zu malen, Fell, Muster, Flügel, Freunde… Schnell inspirierten die Kinder sich gegenseitig, einige erzählten mir Geschichten von ihren Haustieren oder Urlauben, in denen sie interessanten Tieren begegnet waren. Ein kleiner Junge, ich nenne ihn hier mal Toni, hat an einem Tag eine ganze Feuerwehr-Station gemalt, eine Polizeiwache und ein U-Boot. Und dazu ganze Geschichten erfunden, die er mir und den anderen Kindern dann erzählt hat.

Wie Einbrecher versuchen, an einen Safte zu kommen, in dem Diamanten versteckt sind und die mutigen Polizei-Beamten sie zum Glück rechtzeitig erwischen. Ich bin beeindruckt von der Vorstellungskraft der Kinder! Und natürlich haben sie auch jede Menge Humor. Ein Mädchen malte ein süßes Pferd, was auf einer Wiese stand und eine einzige Blume war noch übrig.

Das Mädchen erklärte mir, dass das Pferd die restlichen 1.000 Blumen schon gegessen hatte. Na, guten Appetit! Etwas ungünstig war der Wind, der draußen so einige Blätter wegwehte, doch zum Glück waren wir schnell genug, um sie noch zurückzuholen. Diese Situation sorgte für viel Gelächter und Aufregung. Deshalb fand der Workshop am 2. Tag drinnen statt, doch auch, wenn der Raum diesmal kleiner war, die Ideen der Kinder wurden umso mehr. Eine Gruppe von Kindern benutzte abwischbare Pastellkreiden zum ersten Mal und sie waren begeistert.

Sie erstellten mehrere Gemeinschaftsbilder, einen Sternenhimmel, ein buntes total abstraktes Bild und vieles mehr. Danach waren ihre Hände und Gesichter komplett voller Kreide. Ein schüchterner Junge, der sich am Tag zuvor noch nicht getraut hatte, Tiere zu malen, gestaltete nun einen Dinosaurier in der Wüste und eine bunt gemusterte Schlange. Ich konnte beobachten, dass die Kinder am 2. Tag viel mehr alleine malten. Sie fragten zwar immer noch nach Tipps und etwas Hilfe, jedoch gestalteten sie viele der Tiere komplett allein und gingen auch viel lockerer mit den verschiedenen Materialien um. Der Workshop hat wirklich viel Spaß gemacht, am Ende waren alle Blätter vollgemalt! Ich kann mir richtig gut vorstellen, nach meinem Studium weiterhin Workshops für Kinder anzubieten und ihnen mit Kunst und Kreativität Freude ins Leben zu bringen! Auch die Ausstellung meiner Bilder in den Räumen der Kurklinik zeigt mir, dass es doch viel mehr Freude macht, wenn man Kunst mit anderen teilt und sie Räume gestaltet und positiv verändert.

Am Ende gab es noch ein paar süße Tierkinder zum Mitnehmen für die fleißigen Malerinnen und Maler.

Danke an meine lieben Eltern, dass ihr mich beim Studium und beim Malen immer so lieb unterstützt!