Kurpraktikums Bericht

Mein Praktikum an der AOK-Klinik

Die beiden Kunstworkshops, die ich mit Kindern der AOK-Klinik gemacht habe, haben mich diesen Sommer auf eine interessante Idee gebracht:

Ich wollte einmal länger an der Kurklinik bleiben, dort arbeiten und neue Erfahrungen sammeln, insbesondere in der Kinderbetreuung. Ich überlege nämlich nach meinem jetzigen Studium mich noch im sozialen Bereich weiterzubilden.

Die Kurkinder gehen während ihrem Aufenthalt auch zum Kindergarten, da war ich als kleines Kind auch und habe an einige lustigen Ausflügen teilgenommen und neue Freunde gefunden. Mit 5 Jahren war ich das erste Mal auf einer Kur in Wiek. Dort habe ich übrigens auch mein Seepferdchen gemacht, sogar sehr schnell. In meiner Heimat dagegen hat mich das Schwimmbecken sehr gelangweilt. Ich war bei meinem Praktikum zwar keine Bademeisterin, aber meine Aufgabe in der Kinderbetreuung hat mich wirklich sehr erfüllt und ich denke noch jetzt knapp zwei Monate danach gern daran zurück. Ich war bei den 4-5 jährigen Kindern eingeteilt und durfte ihren Alltag mitgestalten, von Bastelarbeiten bis hin zu Abenteurern auf dem Spielplatz. Die Kinder waren sehr kreativ, ob es jetzt beim Leuchtturm Malen oder beim Bauen von einem Turm war, der höher als sie selbst ist. Draußen habe ich sicher so viel fangen und faules Ei und Verstecken gespielt, dass ich eigentlich noch einen gratis Sportkurs dazubekommen habe. Es ist unglaublich, wie viel Energie Kinder haben. Und wie viel Fantasie. Eine Gruppe von Kindern hat über mehrere Tage hinweg eine Sandburg gebaut und egal wie oft sie zertreten oder zerstört wurde, sie haben geduldig weitergemacht, kleine Eingänge für die Burgbewohner geschaffen, Brücken und Graben und ab und zu auch ein paar Kanonen für die Piraten. Nach einer Woche wurde in einer anderen Gruppe noch eine Hilfskraft gebraucht. Es fiel mir sehr schwer doch ich musste von meiner Gruppe Abschied nehmen.

Jetzt war ich bei den Zweijährigen eingeteilt auch das war eine spannende Erfahrung. Ich hätte nicht gedacht, dass so kleine Kinder schon so selbstständig sind und so schnell lernen. Ein Kind war noch sehr schüchtern und ihm fiel es schwer auf andere zuzugehen. Doch die Erzieherinnen schafften es mit viel Geduld und Liebe, dieses Kind in die Gruppe einzubinden. Am Ende des Aufenthalts hatte es sich wirklich gut entwickelt, spielte mit anderen und lächelte auch viel öfter.

So eine Kur kann für ein Kind ein wirklich prägendes und sehr schönes Erlebnis sein. Es macht Fortschritte in der Entwicklung, kann einfach Mal vom Alltag abspannen und schöne Ausflüge an den Bodden genießen.

Die Kleinen freuten sich sehr über gesammeltes Strandgut, da ich am Wochenende frei hatte, konnte ich ihnen Muscheln aus Juliusruh mitbringen. Sie hatten sehr viel Spaß, die Muscheln und Tannenzapfen in lange Röhren zu schieben und zu schauen, ob und wann sie wieder herauskommen. Auch die ersten Kastanien fielen schon von den Bäumen in der Nähe des Boddens, Eicheln und Zapfen waren auch gut geeignet für eine kleine Naturlehrstunde. Ich habe jetzt noch ein paar der gesammelten Kastanien in meinem Rucksack, sie bleiben dort als Erinnerung an die schöne Zeit beim Praktikum in Wiek.