Meine erste Ausstellung

Als Künstlerin freue ich mich, wenn meine Bilder nicht nur für mich sichtbar sind. Ich möchte sie mit anderen teilen, darüber sprechen und auch durch die Bilder das ausdrücken, was die Sprache nie ausdrücken können wird.

In meinem Atelier habe ich in einer großen Mappe viele Bilder gesammelt, manche älter und manche neu. Sie zeigen meine Entwicklung , hin von einer etwas schüchternen aber auch neugierigen Schülerin, die vom Kunststudium träumt zu einer echten Kunst Studentin. Viele Bilder habe ich in der Uni noch gar nicht besprochen, keiner hat sie gesehen. Vielleicht, weil die Uni nicht immer der richtige Ort dafür ist.

Wie in vielen anderen Berufen und kreativen Bereichen gibt es auch in der Kunst Trends. Sie sind nicht so offensichtlich, doch z.B. wird gerade sehr viel mit Keramik gearbeitet, das ist ja auch ein spannendes Material. Als wir ( meine Klasse und ich ) letztes Jahr in Venedig zur größten Kunstausstellung Europas gereist sind, hat man da unter anderem riesige Keramiken bewundern können, die ganze Räume gefüllt haben und bestückt mit wunderbaren Mosaik Steinen die Räume zum Leuchten gebracht haben.

Ein Trend , der mir allerdings weniger gefällt ist, dass oft das Negative mehr bewundert wird. Ob es dunkle Farben sind oder vielleicht auch unschöne Themen. Natürlich sind solche Dinge wichtig und müssen angesprochen werden, doch einige meiner eher positiven Bilder über Themen wie Kindlichkeit , Träume oder Familien finden gerade nicht viel Anklang.

Macht nichts! Denn eine liebe Bekannte von mir , die selbst auch Künstlerin ist, zeigte mir den wunderschönen und wirklich sehr bunten Kunsthof in Eibenstock, der über sehr schöne Räume für Konzerte und Kunstausstellungen verfügt. Dort durfte ich meine erste selbst organisierte Ausstellung aufbauen. In Dresden suchte ich dafür Arbeiten heraus, darunter sehr viele Portraits und auch ein sogenanntes „Selbstportrait“, das mich als Stier zeigt. Darüber mussten viele der Gäste etwas schmunzeln. Zusammen mit meiner Familie habe ich 30 Bilder gerahmt, geputzt, und aufgehängt. Und…zurecht geschnitten. Denn mit normalen Bildformaten habe ich es nicht so. Ein Bild war so schief, dass mein Vater aus Spaß einen schiefen Rahmen dafür gebaut hat. Mein persönliches Lieblingsbild.

Zu einer Ausstellung gehört auch eine feierliche Eröffnung, mit etwas Musik und Essen. Es kamen zahlreiche Gäste, Freunde und Bekannte von mir und eine Band mit Gitarren, Sängern und Schlagzeug. Meine Mutter musste erst Mal tief Luft holen wegen der „wilden Musik“, aber durch die positiven und ermutigenden Texte der Lieder gewohnte sie sich schnell daran. Es war ein wirklich schöner Abend und es gab auch ein paar kleine „Wunder“.

Die Band hätte eigentlich erst ab um 1 in den Raum gedurft, vorher war keiner da um zu öffnen. Jedoch war wider Erwarten an dem Tag ein Handwerker vor Ort der sie eher hereinließ. So hatten sie viel mehr Zeit zum aufbauen ihrer Instrumente und für einen neuen Soundcheck.

Meine 4 besten Freunde konnten an dem Tag alle kommen, trotz der Tatsache dass sie alle in verschiedenen Städten wohnen, um diesen besonderen Moment mit mir zu teilen.

Ich bin wirklich froh, dass die Ausstellung ein solcher Erfolg war und ich sie zusammen mit Familie und Freunden erleben durfte.

Hier noch ein paar Einblicke, so war auch der Titel der Ausstellung:

Insgesamt 30 Malereien und Zeichnungen sind ausgestellt. Darunter Erinnerungen aus der Kindheit, an das riesige Baumhaus meiner Freundin, indem wir uns immer versteckt haben oder ein Bild, das mich und meinen Opa zeigt, als er mich als Baby auf den Arm genommen hatte oder ein Fußballspiel im Grünen. Außerdem sehr viele Portraits, die ich in meinem Studium oder davor gemalt habe. Seit Neuem beschäftige ich mich auch mit Gebäuden und Natur, Mal sehen was daraus neues entsteht.